Shopping Carts of Salzburg


Salzburg, die Stadt der barocken Bauten, der klassischen Musik, und der Festspiele. Um die Erwartung all der Touristen, die genau für dieses Bild ganzjährig den historischen Stadtkern fluten, erfüllen zu können, ist hier kaum Platz für den Alltag der einfachen Stadtbewohner, welcher hier nicht ins Bild zu passen scheint. Doch hie und da trifft man auf Spuren der Stadtbewohner, die einen Gegenpol zu der klassischen, konservativen Fassade der Stadt darstellen: Ein Beispiel dieser Spuren sind scheinbar willkürlich im öffentlichen Raum, abseits der Supermarktareale abgestellte Einkaufswägen. Sie prägen als Botschafter der (fast schon Parallel-)Gesellschaft das Stadtbild wie in sonst kaum einer Stadt. Dieses Projekt versucht, diese überraschenden, ungeplanten Begegnungen in Szene zu setzen und als unverfälschte Momentaufnahmen festzuhalten. Kein Einkaufswagerl wurde je für eines der Fotos von der Stelle, an der es abgestellt wurde, wegbewegt oder zurechtgerückt. Auch sämtliche Objekte in der Umgebung blieben stets unverändert. Oft wirken die Bildausschnitte wie komponiert. Es entstehen Bilder der Zufälligkeiten, die Fragen aufwerfen und Geschichten in unseren Köpfen entstehen lassen. Etwa über die Reise, die diese Einkaufswägen schon hinter sich haben, über die Menschen, die sie auf diese Reise mitgenommen haben und deren Leben, und über das, was noch kommen mag. Sie erzählen Geschichten, die sonst keinen Platz in dieser Stadt haben, und bleiben als Zeuge zurück, wo sonst keine Spur dieser Geschichten mehr bliebe.

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